Hinweise zum aktuellen MKS-Geschehen
17.01.2025
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, liebe Nutztierpraktiker:innen,
im Kontext des gegenwärtigen MKS-Geschehens in Brandenburg möchten wir Sie auf folgende Punkte hinweisen:
- Da wir uns in der vektorarmen Zeit befinden, gibt es zum aktuellen Zeitpunkt (mit Ausnahme von trojanischen Kälbern) kein aktives BTV-Geschehen.
- Da die klinischen Symptome von BT, MD, BKF denen der MKS sehr ähneln, ist hier auch immer an MKS zu denken.
- Bitte senden Sie daher bei entsprechender Symptomatik immer Proben zur Abklärung ein ("Ausschlussdiagnose MKS").
- Auch in kleineren Hobbyhaltungen und bei Minipigs ist bei entsprechender Symptomatik an MKS zu denken.
- Informieren Sie umgehend die zuständige Veterinärbehörde, wenn Sie Anzeichen feststellen, aufgrund derer eine Infektion mit MKS nicht ausgeschlossen werden kann.
Um einer potentiellen Ausbreitung der MKS vorzubeugen, bitten wir Sie, sehr genau auf die Einhaltung der Biosicherheitsmaßnahmen sowie der guten tierärztlichen Praxis zu achten:
- Planen Sie Ihre Touren so, dass kritische Betriebe oder potentiell infektiöse Betriebe in der Tourenplanung entsprechend berücksichtigt und möglichst zuletzt angefahren werden.
- Achten Sie auf Ihre persönliche Hygiene, um einer indirekten Übertragung vorzubeugen.
- Verwenden Sie entweder Einmalartikel in der persönlichen Schutzausrüstung, oder wechseln Sie Ihre Schutzkleidung (Stiefel, etc.) nach jedem Besuch einer Tierhaltung. Achten Sie auf gründliche Reinigung und Desinfektion der wiederverwendeten Schutzkleidung. Alternativ kann die betriebseigene Schutzkleidung verwendet werden.
- Führen Sie geeignete und gegen MKSV wirksame Desinfektionsmittel mit und benutzen Sie diese nach jedem Besuch einer Tierhaltung. Dabei müssen die seitens des Herstellers angegebenen Konzentrationen und Einwirkzeiten unbedingt eingehalten werden.
- Beachten Sie bei der Wahl des Desinfektionsmittels den Kältefehler einiger Mittel.
- Bei Injektionen achten Sie auf den entsprechenden Nadelwechsel, um eine iatrogene Übertragung zu vermeiden. Reinigen Sie wiederverwendbares Instrumentarium nach der Benutzung und desinfizieren Sie dieses vor der nächsten Verwendung.
- Sofern Sie in Ihrer tierärztlichen Praxis Minipigs behandeln, treffen Sie bitte ebenfalls geeignete Biosicherheitsmaßnahmen und informieren unverzüglich die zuständige Veterinärbehörde, wenn eine Infektion mit MKS nicht ausgeschlossen werden kann.
Hier finden Sie Links zum aktuellen MKS-Geschehen und zu den Biosicherheitsmaßnahmen für praktizierende Tierärztinnen und Tierärzte:
https://landwirtschaft.hessen.de/landwirtschaft/tierzucht-und-tierhaltung/maul-und-klauenseuche
https://www.bmel.de/DE/Home/home_node.html
https://www.fli.de/de/aktuelles/tierseuchengeschehen/maul-und-klauenseuche/
Ihre LTK Hessen
MKS-Ausbruch in Brandenburg / Vogelgrippe / ASP
Pressemitteilung des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) vom 11.01.2025
MKS-Ausbruch in Brandenburg: Serotyp O festgestellt
Bei einem mit Maul- und Klauenseuche (MKS) infizierten Wasserbüffel aus dem Landkreis Märkisch-Oderland stellte das Nationale Referenzlabor am FLI MKS-Virus vom Serotyp O fest. Nah verwandte MKS-Viren kommen im Nahen Osten und Asien vor, der genaue Ursprung und der Eintragsweg in den Tierbestand sind aber auch jetzt nach Kenntnis des Serotyps weiter unbekannt. Für diese Viren geeignete Impfstoffe sind in der MKS-Antigenbank Deutschland vorhanden. Diese MKS-Antigenbank wurde eigens für Fälle wie den aktuellen Ausbruch eingerichtet. Die MKS-Antigenbank kann nach Aktivierung durch die Bundesländer benötigte Impfstoffe innerhalb weniger Tage herstellen.
Pressemitteilung des Hessischen Landwirtschaftsministeriums vom 11.01.2025
Hessen wappnet sich für den Kampf gegen die Maul- und Klauenseuche
Nach dem Ausbruch der hochansteckenden MKS in Brandenburg wappnet sich Hessen für den Kampf gegen die Tierseuche. Das Landwirtschaftsministerium hat Sofortmaßnahmen ergriffen, um einen möglichen Ausbruch der Tierseuche im Land so schnell wie möglich festzustellen. So werden zusätzliche PCR-Tests zum Nachweis einer Infektion bei verendeten Tieren zum Einsatz kommen, daneben aber auch sogenannte ELISA-Tests, um Antikörper nachzuweisen. Tierhalter fordert das Ministerium zu erhöhter Wachsamkeit und der Umsetzung von Biosicherheitsmaßnahmen auf. Wenn Halter Krankheitssymptome bei den Tieren feststellen, wird empfohlen, den Betreuungstierarzt zu informieren.
Pressemitteilung des Hessischen Landwirtschaftsministeriums vom 09.01.2025
Vogelgrippe - Hohes Risiko im Winter
Geflügelhalter in Hessen sollen ihre Tiere durch Sicherheitsmaßnahmen vor der Vogelgrippe schützen. Darauf hat das Landwirtschaftsministerium in Wiesbaden hingewiesen. Gerade jetzt im Winter werden in Deutschland wieder vermehrt Ausbrüche der sogenannten "Geflügelpest" gemeldet – vor allem bei Wildvögeln. In Hessen wurde zuletzt Anfang Januar das hochansteckende Virus H5N1 bei einer Kanadagans in Frankfurt nachgewiesen. Daher warnt das Landwirtschaftsministerium vor der Gefahr, dass infizierte Wildvögel die Bestände von Geflügelhaltern anstecken können. Auch Vogelbestände in zoologischen Einrichtungen haben ein hohes Ansteckungsrisiko durch den Kontakt mit Wildvögeln.
Pressemitteilung des Hessischen Landwirtschaftsministeriums vom 15.12.2024
Sechs Monate Afrikanische Schweinepest in Hessen: Bilanz, aktuelle Lage und Ausblick
Ein halbes Jahr ist seit dem ersten Nachweis der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Hessen am 15. Juni 2024 vergangen. Das Land hat sofort umfangreiche Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung der Tierseuche zu verhindern. Das ist durch die erfolgreiche Eingrenzung eines Kerngebiets und den Bau eines Fernriegels gelungen. Dabei war stets klar, dass die Bekämpfung der ASP ein Langzeitprojekt darstellt und neue Fälle, auch außerhalb bekannter Seuchengebiete, auftreten können. Insbesondere der Übertragungsweg Rhein wurde als Risiko gesehen: Das hat sich durch Fälle von ASP-infizierten Wildschweinen auf der Rheininsel Mariannenaue und bei Eltville-Hattenheim in der vergangenen Woche bestätigt.
Einsatz von Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG)
Die LTK Hessen fordert alle Kolleginnen und Kollegen auf, auf die Verwendung von PMSG zu verzichten, solange es noch erhältlich ist, und stattdessen auf synthetische Präparate zurückzugreifen bzw. eine Brunstsynchronisation ohne den Einsatz hormoneller Präparate in Betracht zu ziehen.
Umfrage zum Off-Label-Use von Antibiotika in der Kleintier- und Pferdemedizin
Seit dem 28.01.2022 ist eine Abweichung von den Zulassungsbedingungen nur noch im Therapienotstand erlaubt (VO (EU) 2019/6 auf Grundlage des Artikel 106 Absatz 1). Das heißt, Off-Label-Use ist außer im Therapienotstand nicht mehr erlaubt.
Problem: Viele Zulassungen von Antibiotika sind mit den Erkenntnissen aus Publikationen und dem praktischen Erfahrungswissen nicht mehr vereinbar. Dies stellt schon seit längerem ein Problem in der Praxis dar. Deshalb wird Ihre Mitarbeit gebraucht!
Bitte nehmen Sie an der Umfrage der Universität Leipzig teil.
EU-Tierarzneimittelrecht: FAQ und Auslegungshinweise
-
Erläuterungen und Auslegung zum Tierarzneimittelrecht (14.02.2023) - Die Erläuterungen wurden von der Bundestierärztekammer (BTK) in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgruppe Tierarzneimittel (AG TAM) der LAV (Länderarbeitsgemeinschaft Verbraucherschutz) erarbeitet. Sie dienen der besseren Nachvollziehbarkeit und Verständlichkeit des seit dem 28.01.2022 geltenden Arzneimittelrechts. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine Überwachungsbehörde in begründeten Einzelfällen eine andere Rechtsauffassung vertreten kann. Rechtlich verbindlich ist allein der Rechtstext.
-
Die BTK informiert mit einen Katalog mit FAQ zur aktuellen EU-Tierarzneimittelverordnung (VO (EU) 2019/6). Sie können diese FAQ unter diesem Link aufrufen BTK - FAQ zum EU-Tierarzneimittelrecht.
Themen "Notdienst" und GOT in den Medien
Die Gießener Allgemeine hat die Themen "Notdienst" und GOT aufgegriffen und dazu auch mit Prof. Dr. Sabine Tacke gesprochen, der Präsidentin der LTK Hessen. Hier finden Sie die Artikel:
Prof. Dr. Sabine Tacke neue Präsidentin der LTK Hessen
Dr. Ingo Stammberger erhält Hellmuth-Schulz-Medaille
Auf ihrer Versammlung am 23. und 24.11.2022 in Idstein wählten die Delegierten der LTK Hessen Prof. Dr. Sabine Tacke zur Präsidentin und Dr. Judith Lubjuhn-Fischer zur Vizepräsidentin. Dr. Stammberger, langjähriger Präsident, hatte nicht mehr kandidiert. Er wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt und für seinen engagierten Einsatz und seine Verdienste für den Berufsstand mit der Hellmuth-Schulz-Medaille ausgezeichnet.