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23.09.2011

Gießen: Grundsteinlegung der neuen Kleintier- und Vogelklinik


Am 22. September legten Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann, Staatssekretärin Prof. Dr. Luise Hölscher, Universitätspräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee sowie Dekan Prof. Dr. Dr. h.c. Martin Kramer und Monika Graulich vom Magistrat der Stadt Gießen gemeinsam den Grundstein für die neue Kleintierklinik am Fachbereich Veterinärmedizin der Justus-Liebig-Universität Gießen  Artikel im <link http: www.giessener-anzeiger.de lokales hochschule external-link-new-window>Gießener Anzeiger vom 23.09.2011
Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst vom 22.09.2011:
61 Millionen Euro für neue Kleintier- und Vogelklinik  Staatsministerin Kühne-Hörmann und Staatssekretärin Prof. Hölscher legen Grundstein für HEUREKA-Projekt an der Universität Gießen Als drittes Großprojekt, das im Rahmen des Hochschulinvestitionsprogramms HEUREKA für die Justus-Liebig-Universität verwirklicht wird, entsteht nach dem Neubau des Biomedizinischen Forschungszentrums und dem Neubau der Chemie mit Hörsälen für die Naturwissenschaften nun ein neues Gebäude für die Kleintier- und Vogelklinik. Die Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Eva Kühne-Hörmann, und die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium der Finanzen, Prof. Dr. Luise Hölscher, legten heute gemeinsam mit Universitätspräsident Prof. Dr. Joybrato Mukherjee den Grundstein für den auf rund 61 Millionen Euro veranschlagten Neubau mit einer Nutzfläche von 10.500 Quadratmetern. Für die Versorgung der Tierpatienten sind die Veterinärkliniken ein zentraler Anlaufpunkt für Hessen und die umliegenden Bundesländer. Um seine starke Position in Forschung und Lehre zu behaupten und auszubauen, sowie zügig auf neue Entwicklungen reagieren zu können, bedarf es adäquater Lehr-, Forschungs-, und Behandlungsflächen. Daher ist ein moderner Neubau, der all diesen Anforderungen gerecht wird, für die Gießener Veterinärmedizin unerlässlich", hob Ministerin Kühne-Hörmann hervor. Staatssekretärin Prof. Hölscher erinnerte an den schlechten baulichen Zustand des bestehenden Gebäudes, der den Neubau erforderlich gemacht hat. "Nun haben wir die Chance für ein zukunftsfähiges Gebäude, das große Synergieeffekte bei der Bewirtschaftung und hohe bauliche Flexibilität für die Anforderungen der Nutzer ermöglicht", sagte Hölscher. "Vor allem setzen wir aber auch bei diesem Bau neue Energieeffizienzstandards und Barrierefreiheit um. Und nicht zuletzt wird der Neubau das zukünftige Erscheinungsbild des innerstädtischen Campusgeländes wesentlich mitprägen." Universitätspräsident Prof. Mukherjee sagte: "Dieser Neubau ist eine wegweisende Investitionsentscheidung für den existentiell wichtigen und sehr gut von den Gießener Lebenswissenschaften vernetzten Bereich der Veterinärmedizin – hier hat die Justus-Liebig-Universität national und international eine exzellente Stärke in Forschung, Lehre und Patientenversorgung."

Mit dem Neubau nach dem Entwurf des Berliner Architekturbüros Heinle, Wischer und Partner, der Ende 2014 fertig gestellt sein soll, werden sowohl für das Personal, als auch für die Studenten optimale Arbeits- und Forschungsbedingungen für die klinische Aus- und Weiterbildung von Tierärzten, für die Forschung und insbesondere auch für die Patientenbetreuung geschaffen. Dort werden Innere Medizin und Chirurgie der Kleintiere sowie die Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische untergebracht. Es entstehen Labors zum Beispiel für molekularbiologische und diagnostische Tests sowie mehr Unterrichts- und Röntgenräume; hinzu kommen ein MRT und eine Laufbandanlage. Damit werden sich die Behandlungskapazitäten nahezu verdoppeln.

Im Rahmen des Bauprogramms HEUREKA investiert das Land bis 2020 drei Milliarden Euro in die Infrastruktur der zwölf staatlichen Hochschulen. Davon entfallen rund 440 Millionen Euro auf die Universität Gießen. In den vergangenen Jahren wurden zudem rund 100 Millionen Euro in zahlreiche Einzelprojekte investiert. So wurde das Hauptgebäude der Universität mit der Aula saniert, der Umbau des ehemaligen Finanzamtes in das jetzige Erwin-Stein Gebäude für die Verwaltung der Universität vorgenommen oder das Biomedizinische Forschungszentrum am Seltersberg errichtet, das noch dieses Jahr in Betrieb gehen wird und bereits in Teilen durch den Fachbereich Veterinärmedizin genutzt wird.

Die geplanten Investitionen führen zu einer Neustrukturierung aller Hochschulbereiche der Universität. So läuft zurzeit ein städtebaulicher Wettbewerb zum Campus der Sozial- und Kulturwissenschaften mit einer Fläche von mehr als 30 Hektar. Die Entscheidung fällt Ende Oktober, und das Ergebnis soll die Grundlage für den Masterplan und die spätere stufenweise Umsetzung bilden. "Das zeigt, dass die Landesregierung zu Ihrer Entscheidung steht, die bauliche Entwicklung der Hochschulen in Mittelhessen voranzutreiben"; sagte Kühne-Hörmann. Sie fügte hinzu, dass außerdem aus dem vom Land mitfinanzierten Konjunkturpaket II des Bundes 33,6 Millionen Euro für die Giessener Universität vorgesehen seien. Der Schwerpunkt dieses Programms liege auf der energetischen Gebäudesanierung und berücksichtigt auch dringend notwendige Brandschutzvorkehrungen. "Diese Sanierungen verbessern unmittelbar die Umweltbilanz und entsprechen damit der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes", sagte Prof. Hölscher.

Tierheilkunde wird an der Gießener Universität seit mehr als 200 Jahren gelehrt. Zur akademischen und gesellschaftlichen Anerkennung des tierärztlichen Berufes über die Grenzen Deutschlands hinaus und damit zum Erfolg des Fachbereichs hat auch die enge Verknüpfung der tierheilkundlichen Fächer mit denen der medizinischen Fakultät und das bereits seit 1832 an der Universität Gießen, der damaligen "Ludoviciana", bestehende Promotionsrecht in Veterinärmedizin beigetragen. Damit nehmen die einzelnen Institute eine führende Stellung in der Lehre und Forschung in Deutschland ein.

Die Ministerin verwies auch auf den Erfolg der Universität Gießen bei LOEWE, dem wettbewerblich orientierten Forschungsförderungsprogramm des Landes. Im Rahmen von LOEWE wurden mittlerweile insgesamt acht Zentren und 21 Schwerpunkte bewilligt, davon insgesamt 14 Projekte auf dem Gebiet der medizinischen, medizintechnischen oder biotechnischen Forschung angesiedelt. Die Universität Gießen ist an sechs dieser Projekte beteiligt; bei fünf davon ist sie federführend. "Hier zeigt sich das große Potential der hessischen Hochschulen und die starke Stellung der Universität Gießen in diesem Forschungsbereich", sagte Kühne-Hörmann.